Erstes Flechtdorfer Klosterbräu in der Brauerei Westheim vorgestellt
Quelle: HNA 08.04.2010
Erstes Flechtdorfer Klosterbräu in der Brauerei Westheim vorgestellt
Es ist grün – und schmeckt
Flechtdorf/Westheim. Es ist grün, riecht intensiv nach Waldmeister und schmeckt süffig und ein wenig herb – eben so, wie ein gutes Bier schmecken soll: das Flechtdorfer Klosterbräu, das am Dienstag in der Gräflich zu Stolberg‘schen Brauerei in Westheim vorgestellt wurde.
Prost: Mit dem Flechtdorfer Klosterbräu stießen an (von links) Brauer Josef Freiherr von Twickel, Helmut Walter vom Kloster-Förderverein, Antje Kornemann (Messebüro), Pater Michael aus der Abtei Königsmünster in Meschede, Elke Jesinghausen (Gewerbeverein), Bürgermeister Volker Becker und Braumeister Jörg Tolzmann. Foto: Schwarz
Das Bräu mit Waldmeister und Ysop, Lavendel, Salbei und Wermut hat eine lange Geschichte. Sein Rezept taucht in einer mittelalterlichen Schrift aus der Geschichte des Klosters Flechtdorf auf. Zweimal im Jahr wurde es dort im Kloster auch an Nicht-Mönche ausgeschenkt: An den beiden Ablasstagen konsumierten die in großer Zahl nach Flechtdorf gekommenen Gläubigen nach Absolvieren ihrer Buße sechs- bis achttausend Liter, berichtete Karl Baus, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins Kloster Flechtdorf während der Bierverkostung im Bräustübchen der Brauerei Westheim.
„Wir haben uns immer gefragt, wie das wohl geschmeckt hat – jetzt wissen wir es“, freute sich Baus gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Vereins, Helmut Walter. Anlass, das Klosterbräu, das es zunächst nur im Fass gibt, zu brauen, war die Regionalmesse, die am übernächsten Wochenende in Adorf stattfindet (HNA berichtete). Nur dort wird das Bier auch in eigens dafür geschaffenen Gläsern zunächst ausgeschenkt. Dort präsentiere sich die Wirtschaft aus der Region, sagte Bürgermeister Volker Becker. Das Klosterbräu sei dafür ein besonderes Produkt, dass als Symbol für „einen guten Mix aus Wirtschaft und Kultur“ stehe.
Den Brauereimitarbeitern habe es „einen Riesenspaß“ gemacht, das Klosterbräu in der Museums-Klosterbrauerei in Dalheim zu brauen. Es sei nicht nur eine Marketingkreation, sondern knüpfe an die Bierbrautradition der Klöster an und enthalte viele gesundheitsfördernde Stoffe: „Auch, wenn es damit natürlich nicht dem Reinheitsgebot entspricht.“
Braumeister Jörg Tolzmann ist dem alten Rezept gefolgt beim Herstellungsprozess des Klosterbräus. Das Problem dabei sei gewesen, dass die Zutaten alle ziemlich bitter sind und aufgepasst werden musste, „dass das Ganze nicht einfach nur gesund schmeckt“.
Mit der grünen, vom Waldmeister stammenden Farbe, habe man sich zunächst schwer getan, sagte Baus. Doch letztlich habe man sich damit angefreundet, zumal Marketingexperten darauf hinwiesen, dass „Grün ja heute positiv besetzt“ sei. Jetzt gelte es abzuwarten, wie das Klosterbräu bei der Regionalmesse ankomme. Dann könne man entscheiden, ob mehr von dem süffigen grünen Biergetränk gebraut werden soll.
Von Eva D. Schwarz
Quelle: HNA 08.04.2010
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