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Erfrischend und filigran04.09.2017

"Hör mal im Denkmal": Ensemble "Passo avanti" trat in Flechtdorfer Klosterkirche auf.

 

 

Erfrischend und filigran

„Hör mal im Denkmal“: Ensemble „Passo avanti“ trat in Flechtdorfer Klosterkirche auf

VON ARMIN HENNIG

DIEMELSEE-FLECHTDORF.

Klassiker mit Erstaufführungsfrische, das ist der Ansatz von "Passo Avanti", einem enorm spielfreudigen Ensemble. Dieses verpasste bei „Hör mal im Denkmal" den Meistern von Barock bis Impressionismus einen erfrischend neuen musikalischen Anstrich und machte in Arrangements und lmprovisationen die weitere musikalische Entwicklung hörbar. Bei ]ohann Pachelbels Kanon nahmen die vier Musiker die Zuhörer der Klosterkirche von Flechtdorf mit ins Boot, die als mehrstimmiger Chur ihren Anteil bei der aktuellsten Version des Barockfavoriten einbrachten.

Die gemeinsame Aktion zum Abschluss der ersten Hälfte überzeugte auch jene Zuhörer, die beim ersten Ausbruch des Quartetts aus zunächst betätigten Hörerwartungen noch zusammengezuckt waren. Die Jazz-Musiker haben Johann Sebastian Bach schon vor über 50 Jahren für sich entdeckt. Das Arrangement der zweiten Orchestersuite beschreibt diesen Prozess - klingt die erste Hälfle von Rondeau und Badinerie wie eine Bearbeitung für Kammerbesetzung, so wird das Flötenspiel von Alexander von Hagke im weiteren Verlauf freier. lm Menuett schleicht sich die Gitarre von Alex Jung erst mit feinen Akkorden ins traditionell klingende Arrangement ein, ehe das einzige elektrisch verstärkte Instrument den Solopart übernimmt.

Den stärksten Umbruch, auch in Sachen Struktur bietet die Musette. die der Thomaskantor einst für seine zweite Frau komponiert hatte.

Schon die ersten Takte gestalten Klarinette und Jazz-Gitarre als Frage- und Antwortspiel, das in ein silbriges Gitarrensolo mündet‚ das Gegenstück für Klarinette leitet die intensivste Ensemblepassage mit maximaler Klangverdichtung ein. Das Aufbrechen der Form ist keineswegs das einzige Stilmittel beim erfrischend anderen Blick auf die Klassiker: Pavane (pour une lnfante defunte) - während die Orchesterfassung von Ravels Trauermusik gern als Beruhigungsmittel daher kommt, löste das Arrangement für Bassklarinette und drei weitere Solostimmen, die im weiteren Verlauf ihr Eigenleben entwickeln, ohne je einen krassen Bruch mit der Struktur zu vollziehen, das Versprechen des Uraufführungsgefühls am besten ein.

Eigenkompositionen wie das atmosphärische ldyll „Summer in Skane" erwiesen sich auf jeden Fall als bislang unerhörter Genuss im Ensemblespiel mit bezeichnenden Solomomenten für Sergey Didorenko, dessen filigranes Geigenspiel bis zum letzten sanften Bogenstrich über dem warmem Klangfundament von Bassklarinette und den Cellowellen von Eugen Bazijan schwebte.

 

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