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Kann Kafka so spannend sein?22.03.2024

Ja, er kann es, denn mehr als 70 Interessierte fanden am Mittwoch Abend ihren Weg ins Kloster Flechtdorf, um etwas über Franz Kafka zu erfahren.

Der Referent, Dr. Tobias Metzler, stellte den Lauschenden einen Kafka vor, wie die meisten ihn noch nicht kannten.

„Assimilierter deutscher Jude“, das ist allgemein der Titel, der ihm von den Biographen verliehen wird. Aber, Kafka suchte Zeit seines Leben einen Platz im Judentum. Es gelang ihm nicht wirklich, weder der Zeitgeist, noch seine Erziehung durch seinen gestrengen Vater ließen im Raum dafür.

So blieben auch seine literarischen Figuren immer im Unerlösten.

Exemplarisch hierzu wurde den aufmerksamen Zuhörern der Prosatext „ Vor dem Gesetz“ kurz vorgestellt. Einlass begehren und nie Einlass zu bekommen, das ist das Leben des „Mannes vom Lande“. Er verbringt sein ganzes Leben wartend und ohne Erfüllung.

Lebendig gemacht wurde der Vortrag von Dr. Tobias Metzler auch durch Bilder von Kafkas Leben, und durch Texte, die man mitlesen konnte.

Sehr bereichernd wurde zwischendurch Klezmer Musik dargeboten, gespielt von der Klarinettistin Kerstin Engel und ihrer Schülerin, auch an der Klarinette, so dass die klagende und zugleich fröhliche Musik aus dem Judentum, meisterhaft gespielt, Ohr und Herz aller Zuhörer erwärmten .

Ein wunderbar gelungener Abend, aus dem man mit manchen Antworten, aber auch vielen Fragen nach Hause ging.

Eben wie bei Kafka!

 Inge Frese

 

 

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