September 2006
FLECHTDORF. Sie wollen sich für die Restaurierung, Pflege undNutzung der ehemaligen Klosteranlage ideell und materiell einsetzen: 24engagierte Menschen haben in Flechtdorf zu diesem Vorhaben einen Vereinaus der Taufe gehoben, in der Gründungsversammlung war zuvor diekulturhistorische Einzigartigkeit der vom Verfall bedrohtenGebäudereste aus dem 15. Jahrhundert erörtert worden, denen inFachkreisen über die Region hinaus Bedeutung beigemessen wird.
Verein will Kloster retten
Neuer Verein will mit Denkmalschutzbehörde Nutzungskonzept entwickeln
FLECHTDORF. Sie wollen sich für die Restaurierung, Pflege und Nutzung der ehemaligen Klosteranlage ideell und materiell einsetzen: 24 engagierte Menschen haben in Flechtdorf zu diesem Vorhaben einen Verein aus der Taufe gehoben, in der Gründungsversammlung war zuvor die kulturhistorische Einzigartigkeit der vom Verfall bedrohten Gebäudereste aus dem 15. Jahrhundert erörtert worden, denen in Fachkreisen über die Region hinaus Bedeutung beigemessen wird.
Erlebbare Kirchengeschichte
auch die sechs romanischen Gotteshäuser von Diemelsee eingespannt werden, um Kirchengeschichte im Rahmen von Tourismus erlebbar zu machen.
Interessante Bauschichte
Bürgermeister Volker Becker hielt den Erhalt des Gebäudeensembles uneingeschränkt für erstrebenswert. Er versprach dem Förderverein Unterstützung seitens der Gemeinde Diemelsee.
Als "interessierter Flechtdorfer Bürger", der im Versammlungsverlauf schließlich einstimmig zum Vorsitzenden des neuen Fördervereins gewählt wurde, stellte Helmut Walter das Sanierungsprojekt im benachbarten Bredelar als Vorbild für weitere Schritte hin. Bis zur erwarteten Dorfefneuerung solle mit Einschalten des Denkmalschutzes ein Nutzungskonzept entwickelt werden, um den weiteren Verfall der Gebäude aufzuhalten. Außerdem gelte es, "viele Leute zu begeistern" für das große Vorhaben.
Als Jahresbeitrag wurden 15 Euro pro Einzelmitglied festgelegt. Die Familienmitgliedschaft soll 20 Euro kosten. Juristische Mitglieder zahlen ebenfalls 20 Euro im Jahr.
FÖRDERVEREIN KLOSTER
In den Vorstand wurden einstimmig gewählt: Helmut Walter (1 .Vorsitzender), Karl Baus (1. stellvertretender Vorsitzender), Jürgen Albrecht (2. stellvertretender Vorsitzender) Uwe Lutz-Scholten (Kassierer), Silvia Stone (Schriftführerin), Dr. Jürgen Römer, Bürgermeister
Volker Becker, Pfarrerin Claudia Frank und Uli Faß-Gerold (alle Beisitzer). Kassenprüfer wurden Martin Tepel und Marion Rohde. Die Gründungsversammlung leitete Uli Faß-Gerold, der die sanierungsbedürftigen Klosteranlagen eingangs in einer Diaschau vorgestellt hatte. (yrb)
KOMMENTAR
Endlich ein erster Schritt
Rudolf Bornemann über den Förderverein
Die Kosten sind gewiss enorm und nicht einmal ansatzweise ausgelotet. Es verdient daher Hochachtung, dass sich verantwortungsbewusste Menschen zusammentun, einen Förderverein ins Leben gerufen haben, um die Rettung des unschätzbaren Baudenkmals anzupacken. In der Gründungsversammlung herrschte vorwiegend Hoffnung, dass öffentliche Mittel für das große Sanierungsvorhaben aufgebracht werden können, um damit auch eine realistische Basis zu gewinnen. Unverzichtbare Voraussetzung ist in dem Zusammenhang, den angepeilten Geldhütern einen zukunftsträchtigen Verwendungszweck für die erneuerten Altgebäude vorzulegen.
Nur ein erster kleiner Schritt ist mit der Vereinsgründung getan. Endlich. Der unaufhörlich fortschreitende Verfall war lange genug allen bekannt, die Augen dafür hatten. An warnenden Stimmen hat es überdies nie gefehlt - waldeckische Geschichtsfreunde gehörten zu den Mahnern an vorderster Front.
Angesichts leerer Kassen eine breite Öffentlichkeit von der Notwendigkeit dieser aufwendigen Aufgabe zu überzeugen, dürfte jetzt die schwerste aller noch bevorstehenden Arbeiten in Flechtdorf sein.
korbach@hna.de
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