Klostertore öffnen sich am 9. September01.08.2007

Kloster Flechtdorf: Morgen Arbeitseinsatz, Kirchen- und Klosterführer gesucht.
Tore öffnen sich am 9. September


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DIEMELSEE - FLECHTDORF (r/nv). „Wir möchten die Abtei aus dem Dornröschenschlaf erwecken", hatte Helmut Walter, Vorsitzender des Fördervereins Kloster Flechtdorf, bei der ersten Mitgliederversammlung am 13. Juni angekündigt. Mit vereinten Kräften hauchen die Flechtdorfer dem historischen Gemäuer nach und nach neues Leben ein. Nachdem sie das marode Scheunentor an der Klosterstraße erneuert haben, gehen die Aufräumarbeiten morgen weiter. Für Besucher öffnen sie die Tore und Türen, die bis ins Mittelalter zurückführen, erstmals am 9. September, dem „Tag des offenen Denkmals".

Das alte, verwitterte Tor war den Vereinsmitgliedern schon seit Erwerb der Anlage am 4. Mai ein Dorn im Auge- nicht zuletzt, weil der Förderverein als Eigentümer für die Absicherung des Grundstücks verantwortlich ist. Mit besonderer Unterstützung des heimischen Zimmermeisters Lothar Backhaus, der selbst Vereinsmitglied ist, entstand ein neues, schmuckes Holztor. Der Einbau- für die Atemschutzträger der freiwilligen Feuerwehr ein willkommener Härtetest - glückte Dank der Vielzahl freiwilliger Helfer problemlos.
Tatkräftige Frauen und Männer sind auch morgen gefragt: Um neun Uhr startet der nächste Arbeitseinsatz, um das Gelände von weiterem Unrat zubefreien. „Wer Zeit und Lust hat mitzumachen, ist herzlich willkommen", ruft Walter auf.
Viele weitere Arbeiten bedürfen allerdings der Genehmigung durch die Denkmalschutzbehörde. Die Diemel-seer sind daher froh, dass die Spezialisten des Instituts für Bauforschung und Dokumentation Marburg (IBD) in Kürze mit der Erforschung der Baugeschichte beginnen wollen. Schneller Fortschritt ist aus Sicht des Vorstandes besonders wichtig, da es schon Anfragen für Klosterführungen gibt. Die Flechtdorfer würden zumindest die Außenanlagen schon einmal gern präsentieren, um weiteres Interesse für ihr Projekt zu wecken.

„Tag des offenen Denkmals"

Fast genau ein Jahr nach der Gründung des Fördervereins können Besucher am 9. September, dem „Tag des offenen Denkmals", erstmals zurück in die Zeit der Flechtdorfer Mönche reisen. Die Tore und Türen der Anlage stehen ab 12 Uhr offen. Führungen durch Teile der Klosteranlage gehören zum Programm. Gäste können sich anschließend mit klösterlichen Speisen und Getränken stärken und sich über die Arbeit des Fördervereins informieren.
Für ihr Anliegen werben und wertvolle Informationen sammeln möchten die Vereinsmitglieder darüber hinausam 26. August auf dem Klostermarkt in Dalheim. Die Gruppe startet um 10 Uhr am Dorfgemeinschaftshaus und wird gegen 17 Uhr zurück sein.
Wenn sich ausreichend Teilnehmer finden, wird ein Bus eingesetzt. Anmeldungen nehmen Ortsvorsteher und stellvertretender Vorsitzender Jürgen Albrecht, Telefon 05633/5350, sowie Vorsitzender Helmut Walter, Telefon 05633/91125, bis zum 10. August entgegen.

Klosterleben gestern und heute

Ende August starten die Flechtdorfer zudem die Ausbildung ihrer Kirchen- und Klosterführer. Zur Freude des Vorstandes haben sich bereits mehrere Männer und Frauen gemeldet, die an der mehrtägigen Schulung teilnehmen wollen. Wer ebenfalls dabei sein möchte, meldet sich bei Helmut Walter.Ergänzend zur Ausbildung ist ein Besuch in der Abtei Königsmünster Me-schede geplant. Pater Michael Hermes- der Benediktinermönch versteht sich als Nachfahre der Flechtdorfer Mönche- möchte Grundfragen des Klosterlebens gestern und heute klären.

Quelle: WLZ vom 20. Juli 2007