DIEMELSEE - FLECHTDORF (r/nv). Der erste Schritt, um die mittelalterlichen Gemäuer des ehemaligen Klosters Flechtdorf wieder mit Leben zu erfüllen, ist getan: Im Zwangsversteigerungsverfahren vor dem Korbacher Amtsgericht bekamen die Mitglieder des Fördervereins Kloster Flechtdorf" den Zuschlag. Jetzt geht es erst richtig los", verspricht Vorsitzender Helmut Walter, in Kürze erste Pläne für Erhalt und Nutzung vorzulegen.
Das gesamte Bauensemble ist trotz seiner offenkundigen Vernachlässigung als ein einzigartiges Denkmal der mittelalterlichen Klosterkultur zu werten", betont der Paderborner Archäologe Prof. Dr. Matthias Wemhoff, der im Dezember eine erste baugeschichtliche Untersuchung in der Klosterkirche vorgenommen hatte. Ein spätromanischer Klosterflügel in diesem Erhaltungszustand ist äußerst selten."
Neben dem Westflügel der alten Benediktinerabtei St. Marien aus dem 12. Jahrhundert sowie der Hälfte des Südflügels - er stammt aus dem 14. und 15. Jahrhundert - gingen das ehemalige Rentmeisterhaus (18. Jahrhundert) sowie ein Gebäude mit Stall und Scheune in den Besitz des im September gegründeten Fördervereins über. In den nächsten Wochen muss das Gelände zunächst entrümpelt und gesichert werden. Anschließend sind weitere Analysen geplant, um die Klosteranlage sinnvoll und im Sinne des Denkmalschutzes zu nutzen. Darüber hinaus wollen die Flechtdorfer den Bewohnern der Anlage, die seit 1969 in Privatbesitz war, zu einem neuen Zuhause verhelfen.
Jetzt geht es erst richtig los", freut sich Fördervereinsvorsitzender Helmut Walter über den Erfolg. Zum Kaufpreis wollte er allerdings keine Angaben machen. Sponsoren aus der gesamten Region haben uns unter die Arme gegriffen", ist der Chef des noch jungen Vereins dankbar. Das wird in Zukunft hoffentlich auch so bleiben", wirbt er um öffentliche und private Unterstützung für das Projekt. Interessierte seien jederzeit willkommen.
Eine gute Gelegenheit, sich über die Aktivitäten des Fördervereins zu erkundigen, sei zum Beispiel die Mitgliederversammlung am 13. Juni.
Quelle: WLZ vom 5. Mai 2007
Samstag, 5. Mai 2007
Förderverein kauft Klostergebäude
Ziel ist der Erhalt und eine sinnvolle Umnutzung
KORBACH/FLECHTDORF. Das von der Gemeinde Diemelsee im Frühjahr 2006 gegen die Besitzer der Flechtdorfer Klostergebäude angestrengte Zwangsversteigerungsverfahren hat jetzt vor dem Amtsgericht Korbach seinen Abschluss gefunden. Der aus Sorge um den Erhalt der Anlage gegründete Förderverein Kloster Flechtdorf hat das Anwesen erworben. Der Verein will sich für einen denkmalgerechten Erhalt durch eine sinnvolle Nutzung und Erschließung der Klosteranlage für die Öffentlichkeit einsetzen.
Bei den erworbenen Klostergebäuden handelt es sich um den Westflügel der alten Benediktinerabtei St. Marien zu Flechtdorf (in seiner Substanz aus der Gründungsphase im 12. Jahrhundert) sowie um die Hälfte des Südflügels (aus einer Bauperiode des 14. und 15. Jahrhunderts), das ehemalige Rentmeisterhaus aus dem 18. Jahrhundert sowie ein Stall- und Scheunengebäude im Westen.
Einzigartiges Denkmal"
Prof. Dr. Matthias Wemhoff, Direktor des Institutes für interdisziplinäre Erforschung des Mittelalters (Universität Paderborn) und Leiter des Museums für Klosterkultur Dalheim sagte zu der Anlage: Das gesamte Flechtdorfer Bauensemble ist trotz seiner offenkundigen Vernachlässigung als einzigartiges Denkmal der mittelalterlichen Klosterkultur zu werten. Gerade das Fehlen einer intensiven Umnutzung und jeder Sanierung in den letzten Jahrzehnten hat viel von der ursprünglichen Substanz bewahrt, die es nun sehr behutsam neu in Wert zu setzen gilt. Ein spätromanischer Klosterflügel in diesem Erhaltungszustand ist äußerst selten."
Erst Untersuchung
Der Förderverein wird zunächst in Abstimmung mit der Denkmalpflege bautechnische und baugeschichtliche Untersuchungen vornehmen lassen, ehe mit der konkreten Planung für eine Umnutzung begonnen wird. Vorab sind Aufräum- und Sicherungsarbeiten erforderlich.
Der Vorstand will Geld von privaten und öffentlichen Förderern einwerben. Zudem werde der Förderverein alle Bemühungen unterstützen, den Bewohnern zu einer angemessenen Wohnung zu verhelfen. Die Gebäude sind vorerst nicht zugänglich. Weitere Infos gibt's unter www.kloster-flechtdorf.de und in der für 13. Juni geplanten Mitgliederversammlung. (aha)
Quelle: HNA vom 5. Mai 2007
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