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Gründungsbericht HNA01.08.2006

September 2006

FLECHTDORF. Sie wollen sich für die Restaurierung, Pflege undNutzung der ehemaligen Klosteranlage ideell und materiell einsetzen: 24engagierte Menschen haben in Flechtdorf zu diesem Vorhaben einen Vereinaus der Taufe gehoben, in der Gründungsversammlung war zuvor diekulturhistorische Einzigartigkeit der vom Verfall bedrohtenGebäudereste aus dem 15. Jahrhundert erörtert worden, denen inFachkreisen über die Region hinaus Bedeutung beigemessen wird.

Gründungsbericht HNA
 

Verein will Kloster retten

Neuer Verein will mit Denkmalschutzbehörde Nutzungskonzept entwickeln

Von Rudolf Bornemann
FLECHTDORF. Sie wollen sich für die Restaurierung, Pflege und Nutzung der ehemaligen Klosteranlage ideell und materiell einsetzen: 24 engagierte Menschen haben in Flechtdorf zu diesem Vorhaben einen Verein aus der Taufe gehoben, in der Gründungsversammlung war zuvor die kulturhistorische Einzigartigkeit der vom Verfall bedrohten Gebäudereste aus dem 15. Jahrhundert erörtert worden, denen in Fachkreisen über die Region hinaus Bedeutung beigemessen wird.
 
Zu den denkmalgeschützten Bauten des ehemaligen Benedektinerklosters gehört auch die Klosterkirche, die mit ihren zwei trutzigen Türmen Wahrzeichen von Flechtdorf ist. Derzeit sind im Kirchenschiff umfangreiche Sanierungsarbeiten wegen durchnässter Mauern angelaufen, die, wie berichtet, eine längere Sperrung des Gotteshauses zur Folge haben. Um auch die umhegenden Gebäudereste vor dem endgültigen Verfall zu bewahren, drängen Bauhistoriker seit langem zum Handeln.

Erlebbare Kirchengeschichte

Als Vorsitzender der Bezirksgruppe Diemelsee des Waldeckischen Geschichtsvereins begrüßte Karl Baus nachhaltig die Flechtdorfer Bürgerinitiative zum Erhalt des Kulturdenkmals. Er sprach sich dafür aus, das Kloster Flechtdorf in eine über die Landesgrenzen hinausreichende Klosterlandschaft einzubinden. In diesen Bogen sollten
auch die sechs romanischen Gotteshäuser von Diemelsee eingespannt werden, um Kirchengeschichte im Rahmen von Tourismus erlebbar zu machen.

Interessante Bauschichte

Instandsetzungsbemühen und künftige sinnvolle Nutzungsideen für die Klostergebäudeteile hielt Dr. Jürgen Römer für untrennbar bei Anträgen auf Fördergelder. Im Vorfeld der Bestandsaufnahme empfahl Römer als Leiter der Geschichtsgruppe Lichtenfels und Herausgeber der Publikation „Klöster in Waldeck", sich an ähnlichen Vorhaben, wie im westfälischen Bredelar erfolgreich praktiziert, zu orientieren. Auch er stimmte seinem Vorredner bei, die „hochinteressante Baugeschichte" der Flechtdorfer Anlage künftig gemeinsam mit den Dorfkirchen der Region touristisch zu nutzen: „Von Flechtdorf sollte der Anstoß ausgehen".

Bürgermeister Volker Becker hielt den Erhalt des Gebäudeensembles uneingeschränkt für erstrebenswert. Er versprach dem Förderverein Unterstützung seitens der Gemeinde Diemelsee.

Als "interessierter Flechtdorfer Bürger", der im Versammlungsverlauf schließlich einstimmig zum Vorsitzenden des neuen Fördervereins gewählt wurde, stellte Helmut Walter das Sanierungsprojekt im benachbarten Bredelar als Vorbild für weitere Schritte hin. Bis zur erwarteten Dorfefneuerung solle mit Einschalten des Denkmalschutzes ein Nutzungskonzept entwickelt werden, um den weiteren Verfall der Gebäude aufzuhalten. Außerdem gelte es, "viele Leute zu begeistern" für das große Vorhaben.

Als Jahresbeitrag wurden 15 Euro pro Einzelmitglied festgelegt. Die Familienmitgliedschaft soll 20 Euro kosten. Juristische Mitglieder zahlen ebenfalls 20 Euro im Jahr.

FÖRDERVEREIN KLOSTER

Der Vorstand
In den Vorstand wurden einstimmig gewählt: Helmut Walter (1 .Vorsitzender), Karl Baus (1. stellvertretender Vorsitzender), Jürgen Albrecht (2. stellvertretender Vorsitzender) Uwe Lutz-Scholten (Kassierer), Silvia Stone (Schriftführerin), Dr. Jürgen Römer, Bürgermeister
Volker Becker, Pfarrerin Claudia Frank und Uli Faß-Gerold (alle Beisitzer). Kassenprüfer wurden Martin Tepel und Marion Rohde. Die Gründungsversammlung leitete Uli Faß-Gerold, der die sanierungsbedürftigen Klosteranlagen eingangs in einer Diaschau vorgestellt hatte. (yrb)

KOMMENTAR

Endlich ein erster Schritt

Rudolf Bornemann über den Förderverein

Ein kulturhistorisches Kleinod von ungewöhnlichem Rang steht auf dem Spiel. Allzu lange schon hat der Zahn der Zeit an ihm genagt. Die Flechtdorfer Klosteranlagen, vielmehr die Reste, die vergangene Jahrhunderte von ihnen übrig ließen, sollen vor dem endgültigen Verfall bewahrt werden.

Die Kosten sind gewiss enorm und nicht einmal ansatzweise ausgelotet. Es verdient daher Hochachtung, dass sich verantwortungsbewusste Menschen zusammentun, einen Förderverein ins Leben gerufen haben, um die Rettung des unschätzbaren Baudenkmals anzupacken. In der Gründungsversammlung herrschte vorwiegend Hoffnung, dass öffentliche Mittel für das große Sanierungsvorhaben aufgebracht werden können, um damit auch eine realistische Basis zu gewinnen. Unverzichtbare Voraussetzung ist in dem Zusammenhang, den angepeilten Geldhütern einen zukunftsträchtigen Verwendungszweck für die erneuerten Altgebäude vorzulegen.

Nur ein erster kleiner Schritt ist mit der Vereinsgründung getan. Endlich. Der unaufhörlich fortschreitende Verfall war lange genug allen bekannt, die Augen dafür hatten. An warnenden Stimmen hat es überdies nie gefehlt - waldeckische Geschichtsfreunde gehörten zu den Mahnern an vorderster Front.

Angesichts leerer Kassen eine breite Öffentlichkeit von der Notwendigkeit dieser aufwendigen Aufgabe zu überzeugen, dürfte jetzt die schwerste aller noch bevorstehenden Arbeiten in Flechtdorf sein.
korbach@hna.de

 

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